"Oh Tannenbaum" gesungen vom Tannenbaum

Die Einstellungen der Musik sind von mir sehr "festlich" gehalten. Schwerpunkt ist ein Synthesizer-Bass und eine relativ großer Nachhall. Die Einstellungen sind menschlich. Der Blattwiderstand der Tanne, die man im unteren Bild als rote Zick-Zack-Linie sieht, ist das, was der Baum selbst reguliert; die Noten, die er spielt (gelb), ergeben sich aus dem Blattwiderstand und den gewählten Einstellungen. So sehr man auch hineininterpretieren möchte, dass der Weihnachtsbaum doch sehr "stimmungsvoller Musik macht und weiß, das er ein Festtagsbaum ist" ... wissenschaftlich ist so eine Aussage unhaltbar. Man kann - ohne genauere Untersuchungen - nicht mal sagen, ob er seine eigene Musik wahrnimmt. Wissenschaftlich interpretierbar bleibt daher erst mal nur der Blattwiderstand.

Tannenbäume wachsen meist in Schonungen oder Monokultur. Viele Millionen Quadratmeter sind das! Wald, der für die Tiere so gut wie keinen Lebensraum bietet und auch wenn giftige Spritzmittel in ökologischem Anbau nicht eingesetzten werden: die Bäume bleiben viel zu klein, um Vögeln ein Nestplatz zu bieten. Sie werden nie Samen tragen, keine Nahrung liefern. Ständig läuft ein Mensch da herum und störten. Im Winter wird mit Motorsägen und viel Lärm gefällt. Reh und Wildschweine werden ohnehin meist ausgesperrt wegen des Wildverbisses usw. Und das 10 Jahre lang für einen einzigen Baum. Rechts und Links werden schon die Bäume für die nächsten 10 Jahre gesetzt. Im schlimmsten Fall hat er dann auch noch eine weite Reise aus Georgien oder sonst woher auf dem Stamm. Und wozu? Für zwei Wochen "Zimmerdeko", um den Konsumrausch zu zelebrieren.  Ich schreib das mal so plakativ, damit sich dessen auch der Unachtsame bewusst wird. Aber geht es an Weihnachten nicht um Besinnung? Um Liebe? Um Miteinander? Gilt das Miteinander nur für die Menschen? Waren nicht auch Esel und Schafe mit im Stall in Bethlehem?  Miteinander - das schießt alles mit ein. Unsere ganze Umwelt. Wenn wir uns unserer Handlungen bewusst werden, sind wir vor allem eines: Dankbar. Vielleicht werden wir dann auch sorgsamer. Nachhaltiger. Durch gelebte Dankbarkeit wird die Welt nicht direkt besser, aber wir werden langfristig achtsamer, fühlen uns verbundener und sind vor allem im Frieden. Ist das nicht der Geist von Weihnachten? Frieden auf Erden. Der Baum ist wie die Krippe Symbol dafür. Der Frieden endet nicht mit den Heiligen Drei Könige. Das ist der Tag, an der eigentlich erst beginnt, denn da kamen die Politiker zum Volk und hörten einer Stimme zu, die sie nie zuvor vernommen haben.

Und so lauscht auch Du einem Klang, den Du nie zuvor vernommen hast. Was löst er bei Dir aus? Seltsam einem Tannenbaum zu hören, nicht wahr? Er lebt. Selbst in seinen letzten Schraubstock, dem Christbaumständer.

Und was taten die heiligen drei Könige als sie wieder zu Hase waren? Trugen die Botschaft von Frieden auf Erden nicht die Hirten, das Volk, hinaus in die Welt? Die einfachen Menschen waren es stets, die wirklich wichtige Veränderungen angestoßen haben. Das macht doch Hoffnung.

Der Weihnachtsbaum wird bei mir nicht weggeworfen. Ich bin dankbar, dass er für mich gewachsen ist und werde ihn nach Weihnachten umnutzten, wie ich es jedes Jahr tue.